Rat Wedel beschließt 1,7 Mio. Euro für Gebäudemanagement
Außerordentliche Ratssitzung kurz vor Jahresende
Der Rat der Stadt Wedel kam am Montag, 22. Dezember 2025, um 19:00 Uhr im Ratssaal des Rathauses zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Die Sitzung wurde mit verkürzter Ladungsfrist einberufen. Hintergrund waren mehrere dringliche Personalangelegenheiten, die noch vor dem Jahresende entschieden werden mussten.
Solche Sondersitzungen sind selten, aber rechtlich vorgesehen. In diesem Fall spielte der Zeitfaktor eine zentrale Rolle, da Entscheidungen nicht auf das neue Jahr verschoben werden konnten.
Einen Überblick über reguläre und außerordentliche Sitzungen bietet auch die Rubrik
„Ratssitzungen der Stadt Wedel“ auf wedel-politik.de.
Warum eine verkürzte Ladungsfrist notwendig war
Die verkürzte Ladungsfrist erfolgte auf Grundlage von § 65 Abs. 1 Nr. 4 der Gemeindeordnung Schleswig-Holstein. Ursprünglicher Anlass waren drei nichtöffentliche Tagesordnungspunkte zu Personalangelegenheiten.
Diese betrafen die Bereiche:
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Wirtschaftsförderung
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innerer Dienstbetrieb
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Personalverwaltung
Die Verwaltung sah hier dringenden Entscheidungsbedarf, um mögliche rechtliche oder organisatorische Folgeschäden zu vermeiden.
Ein neuer Dringlichkeitspunkt rückt in den Fokus
Zwischen Einladung und Sitzung ergab sich ein zusätzlicher Tagesordnungspunkt von erheblicher Tragweite. Dabei ging es um eine dringende finanzielle Entscheidung zum Gebäudemanagement, die noch im Haushaltsjahr 2025 getroffen werden musste.
Dieser Punkt wurde per Dringlichkeit auf die Tagesordnung gesetzt und entwickelte sich zum zentralen öffentlichen Thema der Sitzung.
Hintergrundinformationen zur finanziellen Gesamtlage finden sich im Themenschwerpunkt
„Haushalt und Haushaltskonsolidierung in Wedel“ auf wedel-politik.de.
Überplanmäßige Mittel für das Gebäudemanagement (BV/2026/002)
Worum ging es?
Die Verwaltung beantragte eine überplanmäßige Mittelbereitstellung in Höhe von 1,7 Millionen Euro für das Produkt Gebäudemanagement. Die Mittel waren erforderlich, um zwingend notwendige Rechnungen und Aufträge noch im laufenden Haushaltsjahr begleichen zu können.
Auslöser war unter anderem ein akuter Schimmelbefall an der Albert-Schweitzer-Schule. Hinzu kamen bereits bekannte Belastungen durch Asbest und Bleirohre sowie weitere ungeplante Kosten an städtischen Gebäuden.
Zum Themenkomplex Schule und Gebäudesubstanz findest du ergänzend den Artikel
Gebäudesituation an der Moorwegschule – Verwaltung legt umfassenden Bericht vor
CDU-Antrag: Neubau der Moorwegschule soll geprüft werden
Welche Entscheidung wurde getroffen?
Der Rat beschloss einstimmig, die beantragten 1,7 Millionen Euro überplanmäßig bereitzustellen.
Alle 28 anwesenden Ratsmitglieder stimmten dem Beschluss zu.
Ausschlaggebend war vor allem die Konsequenz, dass ohne diese Mittel der Schulbetrieb nach den Weihnachtsferien nicht hätte sichergestellt werden können.
Warum die Verwaltung die Mittel für zwingend notwendig hielt
Die Verwaltung erläuterte, dass der sogenannte Deckungsring des Gebäudemanagements vollständig aufgebraucht sei. Mehrere Faktoren kamen dabei zusammen:
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unvorhersehbare Notfälle an Gebäuden
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laufende und teils verzögerte Baumaßnahmen
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gestiegene Energie- und Versicherungskosten
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verspätete Haushaltsfreigabe für 2025
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Abrechnungen und Nachträge aus dem Jahr 2024
Besonders dringlich war die Situation an der Albert-Schweitzer-Schule. Dort mussten Notmaßnahmen sofort umgesetzt werden, da andernfalls der Unterricht ab dem 7. Januar 2026 nicht hätte beginnen können.
So setzen sich die 1,7 Millionen Euro zusammen
Die Verwaltung legte dem Rat eine detaillierte Kostenaufstellung vor. In zusammengefasster Form ergeben sich folgende Posten:
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ca. 580.000 € für Nachträge bei laufenden Baustellen
(u. a. Gebrüder-Humboldt-Schule, Altstadtschule, Albert-Schweitzer-Schule) -
ca. 22.000 € für zusätzliche Brandschutzmaßnahmen
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ca. 70.000 € für Post- und Verwaltungsleistungen
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ca. 170.000 € für Gebäudereinigung im Dezember
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ca. 285.000 € für Energiekosten aller städtischen Liegenschaften
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500.000 € für die akute Schimmel-Notmaßnahme an der Albert-Schweitzer-Schule
In Summe ergab sich ein Finanzbedarf von rund 1,63 Millionen Euro, aufgerundet auf 1,7 Millionen Euro.
Woher das Geld stammt
Nach Angaben der Verwaltung handelt es sich um eine Mittelverschiebung innerhalb des Haushalts 2025. Die zusätzlichen Ausgaben wurden durch nicht vollständig ausgeschöpfte Budgets gedeckt, unter anderem im Bereich der Personalaufwendungen.
Zur Einordnung passt auch der Artikel
„Haushalt 2025 genehmigt – Kommunalaufsicht fordert klare Einschnitte“ auf wedel-politik.de.
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