Gebäudesituation an der Moorwegschule – Verwaltung legt umfassenden Bericht vor

In der Ratsversammlung am 5. Juni 2025 informierte die Stadtverwaltung ausführlich über die bauliche und organisatorische Lage an der Moorwegschule. Anlass waren mehrere Anfragen zur Nutzung und zum Zustand der Containeranlagen auf dem Schulgelände – unter anderem von SPD und Grünen. Der Fachdienst Gebäudemanagement dokumentierte in zwei Stellungnahmen den zeitlichen Ablauf, den Stand der Untersuchungen sowie die bisherigen Maßnahmen.

Containerstruktur und betroffene Bereiche

Auf dem Sportfeld der Moorwegschule befinden sich zwei größere Containeranlagen mit jeweils vier Klassenräumen. Diese wurden schrittweise angemietet – erstmals 2015, ergänzt 2017 und zuletzt 2022. Nach einem gemeldeten Wasserschaden am 14. Mai 2025 wurde ein Container aus dem Jahr 2015 als Ausgangspunkt des Problems identifiziert. In der Folge wurden aus Vorsicht auch angrenzende und benachbarte Container gesperrt, darunter der Pavillon, das Lehrerzimmer und zusätzliche Einheiten in unmittelbarer Nähe.

Chronologie der Ereignisse

Nach der Schadensmeldung durch den Hausmeister am Abend des 14. Mai begann die Verwaltung umgehend mit der Beauftragung von Fachfirmen. Eine erste Sichtung durch eine Dachdeckerfirma fand am 22. Mai statt. Der sichtbare Schimmelbefall wurde erst nach Öffnung der Deckenverkleidung festgestellt. Bereits am 23. Mai erfolgte eine erste Behandlung der befallenen Stellen sowie die Einschaltung eines Baugutachters.

Am 26. Mai wurden alle betroffenen Container durch den Fachdienst versiegelt und außer Betrieb genommen. Die betroffenen Klassen wurden provisorisch auf Räume der Schulkinderbetreuung, den PC-Raum, den Musikraum und andere verfügbare Bereiche verteilt. Auch der Frühdienst wurde ausgelagert. Die Eltern wurden am 27. Mai von der Schulleitung sowie dem Fachbereichsleiter informiert. Weitere Vorsichtsmaßnahmen – etwa die Versiegelung eines Bereichs im Lehrerzimmer – wurden noch am selben Tag umgesetzt.

Die Schule blieb während der beweglichen Ferientage, des Feiertags und eines Schulentwicklungstags (28. Mai bis 2. Juni) regulär geschlossen. In dieser Zeit fand ausschließlich eine Notbetreuung im Autal statt. Die Raumluftbeprobung erfolgte am 3. Juni, der Einsatz eines Schimmelspürhundes am 10. Juni. Mit den Laborergebnissen wird in der Kalenderwoche 26 gerechnet.

Auswirkungen auf den Schulbetrieb

Direkt betroffen sind sechs Klassen, eine DaZ-Klasse, eine Wartegruppe, die Sprintmaßnahme, das kooperative Schultraining und der Frühdienst der Schulkinderbetreuung – insgesamt rund 150 Kinder. Indirekt ist jedoch die gesamte Schule mit etwa 450 Schülerinnen und Schülern sowie dem pädagogischen Personal betroffen, da reguläre Fachräume anderweitig belegt sind. Musik- und Computerunterricht sowie Teile des Ganztagsangebots entfallen derzeit.

Vertragliche und rechtliche Fragen

Die Containeranlagen sind gemietet. Die Zuständigkeiten für Wartung und Instandhaltung sind vertraglich geregelt. Nach Aussage der Verwaltung wurde der festgestellte Schaden vorsorglich am 26. Mai dem Vermieter gemeldet. Eine mögliche Mietminderung oder Schadenersatzforderung wird derzeit geprüft, allerdings muss zunächst der genaue Ursprung des Schadens durch das beauftragte Gutachten geklärt werden. Parallel findet eine Prüfung der Mietverträge statt – unter anderem in Bezug auf etwaige Sonderregelungen im Falle von Schimmelbefall.

Bislang wurden laut Verwaltung keine vergleichbaren Mietmängel in der Vergangenheit dokumentiert. Ein Schulhausmeister ist täglich vor Ort, und der Fachdienst Gebäudemanagement führt jährlich eine umfangreiche Begehung der Liegenschaft durch.

Weitere Planungen und politische Entscheidung

Die Verwaltung prüft derzeit den vollständigen Austausch der Containeranlage im Bereich des Igelhauses – einschließlich der bislang unbelasteten Einheiten aus dem Jahr 2017. Als Grund wird das Alter der Baukörper genannt. Eine Beschlussvorlage für die Ratsversammlung am 17. Juli 2025 ist in Vorbereitung. Parallel werden Gespräche zur Beschaffung neuer Container geführt.

Ein alternativer Standort – etwa auf dem Gelände der geplanten Schulerweiterung – steht kurzfristig nicht zur Verfügung. Ein dort stehendes Altgebäude müsste zunächst abgerissen werden. Dieser Abriss ist jedoch haushaltswirksam und abhängig von der Freigabe des Haushalts 2025.

Weitere Schritte und Informationsangebot

Die Verwaltung plant eine Informationsveranstaltung für Eltern, Lehrkräfte und Schulbeteiligte, sobald die vollständigen Untersuchungsergebnisse vorliegen. Zudem wird die Schule weiterhin organisatorisch unterstützt – etwa bei der Ausstattung mit Mobiliar oder der Nutzung alternativer Räume.

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Gebäudesituation Moorwegschule

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