Jahresbericht 2024 der Koordinierungsstelle Integration

Im Sozialausschuss vom 20. Mai 2025 wurde der Jahresbericht 2024 der Koordinierungsstelle Integration vorgestellt. Er dokumentiert eindrucksvoll, wie vielfältig, vernetzt und engagiert die Integrationsarbeit in Wedel geleistet wird – trotz politischer Umbrüche, angespannter Haushaltslage und gesellschaftlicher Herausforderungen.

Im Zentrum standen 2024 nicht nur klassische Aufgaben wie Beratung, Sprachförderung oder Netzwerkarbeit – sondern auch ein wachsendes Engagement gegen Rechtsextremismus und für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der Bericht würdigt unter anderem das breite zivilgesellschaftliche Signal, das Wedel mit der Bewegung „Wedel steht auf“ Anfang 2024 gesetzt hat. Die Koordinierungsstelle, Teil der Verwaltung, konnte sich aus Gründen der gebotenen Neutralität nicht direkt beteiligen, unterstützte die Ziele jedoch ausdrücklich.

In Zahlen spiegelt sich Wedels Vielfalt deutlich wider: 18 % der Einwohner*innen besitzen eine ausländische Staatsangehörigkeit, über 129 Nationalitäten leben in der Stadt. Geflüchtete stellen weiterhin eine bedeutsame Gruppe – insbesondere junge Erwachsene aus der Ukraine, Syrien und Afghanistan. Die Unterbringung war 2024 konstant ausgelastet, wobei die Stadt verstärkt auf dezentrale Lösungen und begleitende Mietwohnungsqualifizierungen setzte.

Die Koordinierungsstelle fungierte dabei als zentrale Anlaufstelle, Lotse und Netzwerkerin. Im persönlichen Kontakt wurden über 1.300 Menschen im Rahmen von Deutschkursen erreicht; Beratungen zu Bildungs- und Teilhabeangeboten, Formularhilfe, Arbeitsmarktintegration oder Sprachpartnerschaften ergänzten das Angebot. Auch die interkulturellen Wochen im Herbst 2024 – mit über 20 Veranstaltungen – wurden federführend organisiert.

Sprachförderung bleibt ein zentrales Thema: 66 Kurse fanden an der vhs Wedel statt, darunter Integrations-, Berufs- und Standardkurse. Zudem wurden niedrigschwellige Formate wie offene Lerntreffs, Gesprächskreise oder Kochangebote umgesetzt. Projekte wie das Willkommenscafé, Sprachpartnerschaften oder das Frauennetzwerk stärkten das soziale Miteinander.

Im Bereich Ehrenamt wurden neue Netzwerke geschaffen, darunter die kommunale Ehrenamtsstrategie und die Weiterentwicklung der Ehrenamtsmesse. Hervorgehoben wird das Engagement von Frau Elke Fleige, die für ihren langjährigen Einsatz im Bereich Integration vom Land Schleswig-Holstein ausgezeichnet wurde.

Auch auf Landes- und EU-Ebene war Wedel aktiv: Als Mitvorsitz im Städteverband Schleswig-Holstein brachte die Stadt sich gezielt in landespolitische Diskussionen ein. Die Teilnahme am Europäischen Migrationsforum in Brüssel ermöglichte den Austausch mit überregionalen Akteuren und den Transfer kommunaler Perspektiven in die EU-Debatte.

Der Bericht macht deutlich: Integration in Wedel ist mehr als eine Verwaltungsaufgabe – sie ist ein lebendiger, dynamischer Prozess, getragen von vielen engagierten Menschen, geprägt von Respekt und dem klaren Bekenntnis zur Demokratie. Die Koordinierungsstelle sieht sich dabei als Brückenbauerin, Ideengeberin und Anker – für ein solidarisches, offenes und zukunftsfähiges Wedel.


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    Da stimme ich Ihnen in weiten Teilen zu – insbesondere was die Notwendigkeit angeht, diesen „Schandfleck“ endlich sinnvoll zu entwickeln. Eine wirtschaftliche Nutzung mit dem Ziel, neue Arbeitsplätze und Steuereinnahmen zu generieren, ist aus Sicht der CDU absolut wünschenswert. Was mögliche Ansiedlungen wie DHL betrifft: Bisher liegen uns[…]
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    Fest steht, das das Gelände im jetzigen Zustand einen Schandfleck darstellt. Man sollte jede Möglichkeit nutzen, dort ein Unternehmen anzusiedeln. Wenn DHL in Wedel investieren möchte, wird doch sicherlich so etwas wie eine Machbarkeitsstudie existieren,auf die man aufbauen könnte. Es ist doch so: Ohne zusätzliche Steuereinnahmen kein Raum fü[…]
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