Im Sozialausschuss der Stadt Wedel wurde am 20. Mai 2025 der Tätigkeitsbericht 2024 der Freizeitförderung Wedel vorgestellt. Die Einrichtung ist Teil der Lebenshilfe Pinneberg und bietet Menschen mit geistiger Behinderung vielfältige, betreute Freizeitangebote – mit dem Ziel, gesellschaftliche Teilhabe, Selbstbestimmung und Lebensqualität zu fördern.
Die Angebote finden regelmäßig an drei Nachmittagen pro Woche sowie an einzelnen Wochenenden statt, größtenteils im und rund um das Hirtenhaus. Im Jahr 2024 nahmen insgesamt 14 Personen aus Wedel und Umgebung teil – entweder regelmäßig oder an ausgewählten Veranstaltungen. Aufgrund zunehmender Mobilitätseinschränkungen im Zuge einer alternden Teilnehmerstruktur wurden viele Angebote wohnortnah in den jeweiligen Wohnstätten oder deren Umfeld verlagert, um Kontinuität und Teilhabe zu sichern.
Ein besonders herausragendes Projekt ist die „Integrative Ferienfreizeit“, die vom Kreis Pinneberg gefördert wird. Sie ermöglicht Kindern und Jugendlichen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf eine Teilnahme an Ferienaktionen – unabhängig von sozialem Status oder finanzieller Lage. Zwei Selbstvertreterinnen setzten sich im Frühjahr 2024 erfolgreich im Jugendhilfeausschuss für die Aufnahme dieses Angebots in den Doppelhaushalt 2025/26 ein.
Finanziert wird die Freizeitförderung über Zuschüsse des Kreises Pinneberg, Beiträge der Stadt Wedel sowie jährliche Teilnehmerbeiträge. Ein Team aus erfahrenen pädagogischen Fachkräften betreut die Teilnehmenden, unterstützt durch engagierte Ehrenamtliche. Die Begleitung erfolgt individuell und bedarfsorientiert, um sowohl kognitive, motorische als auch soziale Fähigkeiten gezielt zu fördern.
Zu den Zielen der Freizeitförderung zählen unter anderem:
- Förderung der Selbstständigkeit in der Freizeitgestaltung
- Entwicklung sozialer Kompetenzen und persönlicher Interessen
- Integration in das Lebensumfeld und Pflege sozialer Kontakte
- Erhalt motorischer und kognitiver Fähigkeiten durch kreative und sportliche Aktivitäten
Auch die Wohngruppe NIELAND und Teilnehmende des ambulant betreuten Wohnens wurden 2024 in die Freizeitaktivitäten eingebunden. Gemeinsame Aktionen in öffentlichen Räumen ergänzten das feste Programm in der Begegnungsstätte.
Mit Blick auf die kommenden Jahre plant die Lebenshilfe eine noch stärkere Ausrichtung auf die Bedürfnisse älter werdender Menschen mit Behinderung. Angebote in Kleingruppen und ruhigere Strukturen sollen helfen, weiterhin eine aktive gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt liegt auf der Netzwerkarbeit und der Stärkung von Selbstvertretung. Hierzu zählt auch das Projekt „PI.Rat – auf der Suche nach den Schätzen im Sozialraum“, das von Aktion Mensch gefördert wird. Nach einem erfolgreichen Start in Elmshorn soll das Projekt künftig auch auf andere Gemeinden ausgeweitet werden, um inklusive Strukturen und bürgernahe Beteiligungsformate zu fördern.
Die Freizeitförderung Wedel ist und bleibt ein unverzichtbarer Bestandteil kommunaler Inklusionsarbeit – getragen von Empathie, Fachlichkeit und dem festen Willen, Teilhabe für alle zu ermöglichen.
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