Maßnahmen im Überblick

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Stand 27.03.2025 ohne die Änderungen der Ratsitzung.

Die Liste der Maßnahmen

die Stadt Wedel steht vor der Herausforderung, den städtischen Haushalt nachhaltig zu konsolidieren und ein jährliches Defizit in Millionenhöhe abzubauen. Zu diesem Zweck wurde eine Liste mit 30 Maßnahmen erarbeitet, die dazu beitragen sollen, Ausgaben zu reduzieren und Einnahmen zu steigern.

Diese Maßnahmen decken nahezu alle Bereiche des städtischen Lebens ab – von der Verwaltung und Infrastruktur über soziale und kulturelle Angebote bis hin zu Investitionen in die Zukunft. Ziel ist es, die finanzielle Handlungsfähigkeit der Stadt wiederherzustellen, ohne die Grundversorgung der Bürgerinnen und Bürger zu gefährden.

Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, diese Maßnahmen für Sie transparent und nachvollziehbar zu präsentieren. Auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht aller geplanten Maßnahmen. Durch einen Klick auf die jeweilige Maßnahme erhalten Sie eine detaillierte Analyse, die die Beschreibung, Potenziale, Risiken und mögliche Auswirkungen beleuchtet.

Es ist mir ein Anliegen, die Haushaltskonsolidierung verständlich und offen zu begleiten. Diese Übersicht soll Ihnen helfen, die geplanten Schritte der Stadt Wedel besser nachzuvollziehen und sich ein eigenes Bild von den Vorschlägen zu machen.

Vielen Dank für Ihr Interesse an der finanziellen Zukunft unserer Stadt. Ich lade Sie ein, sich mit den Maßnahmen auseinanderzusetzen und sich bei Fragen oder Anregungen gern an mich zu wenden.

Keine Zeit für Details? Hier finden Sie eine kompakte Zusammenfassung der geplanten Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung der Stadt Wedel – ideal für alle, die schnell informiert sein möchten:  Zusammenfassung der Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen

1. Globale Ausgabenkürzung – 2 Mio. € jährlich

Diese Maßnahme betrifft den gesamten Verwaltungshaushalt. Die Stadt setzt für alle Bereiche feste Budgetgrenzen – insbesondere bei Sach- und Dienstleistungen. Auch externe Empfänger städtischer Gelder (z. B. Vereine) sollen künftig in die Budgetierung einbezogen werden.

Ziel ist eine dauerhafte Einsparung von 2 Millionen Euro pro Jahr – bereits ab 2025. Künftig gilt: Erst planen, wenn das Budget steht. Die Zeiten, in denen der Haushaltsentwurf „Wunschlisten“ enthielt, sind vorbei.

2. Personalaufwendungen – weniger Stellen durch natürliche Fluktuation

Die Stadt will dauerhaft Personalkosten einsparen. Dabei geht es nicht um Kündigungen, sondern um die sogenannte natürliche Fluktuation: In den nächsten Jahren werden viele Mitarbeitende altersbedingt ausscheiden – diese Stellen sollen nur teilweise oder gar nicht nachbesetzt werden.

Möglich werden die Einsparungen durch eine systematische Aufgabenkritik. Das heißt: Aufgaben, die nicht mehr zwingend erforderlich sind, sollen gestrichen, zusammengelegt oder effizienter organisiert werden. Ziel ist eine schlankere, auf das Wesentliche fokussierte Verwaltung.

Die Einsparungen werden nicht als einzelne Maßnahme im Haushalt dargestellt, sondern sind auf verschiedene Produktbereiche verteilt. Dort sind sie jeweils bereits eingerechnet.

3. Verwaltungssteuerung & Service – 850.000 € bis 2028

In der sogenannten „Inneren Verwaltung“ sollen bis 2028 Einsparungen von insgesamt 850.000 Euro erzielt werden. Betroffen sind unter anderem die Bereiche Organisation, Personal, IT, Kämmerei, Controlling und Service.

Die Maßnahme sieht vor, dass Ausgaben gesenkt und Erträge erhöht werden – zum Beispiel durch veränderte Haushaltsanmeldungen, interne Umstrukturierungen oder den Verzicht auf nicht zwingend notwendige Leistungen.

Die Umsetzung soll schrittweise erfolgen – mit konkreten Budgetgesprächen und einer kritischen Prüfung, welche Aufgaben in welchem Umfang künftig noch erbracht werden müssen.

4. Gebäudemanagement – Flächen reduzieren, Gebäude abgeben

Die Stadt möchte die laufenden Kosten für ihre Gebäude dauerhaft senken. Dazu soll die Zahl der genutzten Gebäude reduziert werden. Wo möglich, sollen Räume künftig doppelt genutzt werden – z. B. durch kombinierte Nutzung von Schulgebäuden durch VHS oder SKB.

Ziel ist es, unnötige Flächen aufzugeben, Containerlösungen abzubauen und geplante Baumaßnahmen zunächst zurückzustellen. Auch eine Zusammenlegung der Betriebshöfe (Stadtwerke, Stadtentwässerung, Bauhof) wird geprüft.

Für freiwerdende Gebäude wird eine Nachnutzung geprüft – z. B. Vermietung oder Verkauf. Der Verkauf ist nicht automatisch vorgesehen, sondern Teil einer wirtschaftlichen Abwägung. Mögliche Mieteinnahmen oder künftige Bedarfe sollen dabei mit betrachtet werden.

Die entstehenden Einsparungen fließen in verschiedenen Produktbereichen ein. 

5. Parkraumbewirtschaftung – neue Regeln, höhere Einnahmen

Die Stadt will das bestehende Parkraumkonzept überarbeiten. Ziel ist es, die Bewirtschaftung von Parkflächen auszuweiten und bestehende Ausnahmeregelungen – wie die „Brötchentaste“ – abzuschaffen. Auch Anwohnerparkzonen und Gebührenanpassungen sind vorgesehen.

Rechtlich muss bei Parkgebühren eine sogenannte Lenkungswirkung nachgewiesen werden – also z. B. die Steuerung des ruhenden Verkehrs. Einnahmen dürfen nur ein Nebeneffekt sein, nicht das Hauptziel.

Erste Maßnahmen sollen 2025 ohne größere Investitionen anlaufen. Ab 2026 ist dann der Ausbau von Infrastruktur (z. B. neue Parkscheinautomaten) geplant. Langfristig erwartet die Stadt zusätzliche Einnahmen von bis zu 280.000 € jährlich.

Für die Überwachung der zusätzlichen Bereiche werden voraussichtlich rund 50.000 € an Personalaufwand eingeplant. Die Investitionskosten sollen sich mittel- bis langfristig amortisieren.

6. Förderzentrum – Gebäudekosten durch Mitnutzung senken

Das Förderzentrum verursacht aktuell Gebäudekosten in Höhe von rund 366.000 €. Ziel der Maßnahme ist es, diese Kosten um bis zu 50 % zu senken – vor allem durch Raumdoppelnutzung oder die Vermietung an andere Nutzer wie VHS oder Musikschule.

Es soll geprüft werden, wie die bestehenden Flächen effizienter genutzt werden können, ohne das pädagogische Angebot einzuschränken. Die Stadt setzt hier auf organisatorische Lösungen statt auf bauliche Maßnahmen.

Im Haushaltsplan ist eine Ergebnisverbesserung von 183.000 € bis 2028 vorgesehen. Die Umsetzung soll schrittweise erfolgen, beginnend mit ersten Maßnahmen ab 2026.

7. Schulsozialarbeit – Zuschüsse reduzieren

Die Stadt plant eine Reduzierung der Zuschüsse für die Schulsozialarbeit in Wedel. Die Kosten sind seit 2011 stark gestiegen – von rund 197.000 € auf über 1,6 Mio. € im Jahr 2025. Im Vergleich mit Landes- und Kreisdurchschnitt liegt Wedel deutlich über dem Niveau anderer Kommunen.

Ziel der Maßnahme ist es, den Zuschussbedarf auf etwa 66 % des aktuellen Stands abzusenken. Selbst dann würde Wedel laut Verwaltung noch überdurchschnittlich viel für Schulsozialarbeit aufwenden.

Die Reduzierung soll ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen. Gedacht ist an Umstrukturierungen, Aufgabenverlagerungen oder natürliche Fluktuation.

Die geplante Einsparung beträgt 546.000 € jährlich ab 2028. Die Umsetzung soll ab 2026 beginnen.

8. Musikschule – Zuschüsse reduzieren, neues Konzept entwickeln

Die Musikschule der Stadt Wedel erhält aktuell einen jährlichen Zuschuss von rund 980.000 €. Ziel der Maßnahme ist es, diesen Zuschuss bis 2028 um 122.000 € zu reduzieren.

Wie genau die Einsparung erreicht werden soll, steht noch nicht abschließend fest. Möglich sind strukturelle Veränderungen, eine Verlagerung des Angebots, Kooperationen mit Schulen oder eine stärkere Kostenbeteiligung durch Eltern.

Die Verwaltung wurde beauftragt, ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten und den politischen Gremien zur Entscheidung vorzulegen.

9. Volkshochschule – Zuschuss reduzieren, Konzept überarbeiten

Auch bei der Volkshochschule (VHS) soll der städtische Zuschuss gesenkt werden. Der aktuelle Zuschuss liegt bei rund 891.000 € jährlich. Geplant ist eine Reduzierung um 134.700 € bis 2028.

Wie bei der Musikschule ist auch hier vorgesehen, dass die Verwaltung ein tragfähiges Konzept vorlegt. Denkbar sind strukturelle Anpassungen, die Erweiterung kostenpflichtiger Angebote oder Veränderungen im Kursangebot.

10. Stadtbücherei – Kosten senken durch Konzeptanpassung

Die Stadtbücherei Wedel soll bis 2028 eine Ergebnisverbesserung von 75.000 € erreichen. Auch hier ist geplant, ein neues, tragfähiges Konzept zu erarbeiten und den politischen Gremien zur Entscheidung vorzulegen.

Die konkrete Ausgestaltung ist noch offen. Denkbar sind Veränderungen bei Öffnungszeiten, Personaleinsatz, Gebührenstrukturen oder Kooperationen mit anderen Bildungseinrichtungen.

Die Maßnahme ist beschlossen. Erste Einsparungen sollen ab 2026 greifen.

11. Hilfe für Wohnungslose – Nachlässe für Selbstzahler prüfen

In städtischen Unterkünften erhalten Selbstzahler bisher in vielen Fällen Nachlässe auf die Kosten. Diese Praxis soll überprüft werden – mit dem Ziel, Einsparpotenziale zu identifizieren.

Konkret ist vorgesehen, den Umgang mit Nachlässen künftig auf Einzelfallprüfungen zu stützen, um einheitlichere und wirtschaftlich tragfähigere Regelungen zu schaffen.

Die angestrebte Einsparung beträgt 80.000 € pro Jahr. Erste Anpassungen könnten ab 2025 möglich sein.

12. Stadtteilzentrum – Gebäudekosten senken, alternative Nutzung prüfen

Das Stadtteilzentrum verursacht aktuell hohe Gebäudekosten – allein rund 93.500 € jährlich. Das Gebäude stammt aus den 1950er Jahren und steht vor einem erheblichen Sanierungsbedarf in den kommenden Jahren.

Geprüft werden soll, ob die bestehenden Angebote des Stadtteilzentrums auch an anderer Stelle im Quartier erbracht werden können – zum Beispiel in anderen städtischen Räumen mit geringeren laufenden Kosten.

Zusätzlich soll geprüft werden, ob eine öffentlich-private Partnerschaft (ÖPP) in Frage kommt – etwa ein Neubau mit integriertem Stadtteilzentrum im Erdgeschoss und darüber liegenden Mietwohnungen.

Das angestrebte Einsparvolumen liegt bei 40.000 € jährlich.

13. Zuschüsse für Seniorentagesstätten – Verträge neu verhandeln

Die Stadt Wedel unterstützt derzeit die beiden Seniorentagesstätten von DRK und AWO mit finanziellen Zuschüssen. Diese Verträge sollen neu verhandelt werden, um Einsparpotenziale zu erschließen.

Ziel ist es, den städtischen Zuschussbedarf zu senken, ohne die Angebote für ältere Menschen grundsätzlich infrage zu stellen. Konkrete Anpassungen könnten z. B. die Leistungsumfänge, Kostenbeteiligungen oder Strukturen betreffen.

Die Maßnahme zielt auf eine jährliche Einsparung von 30.000 € ab – mit Wirkung ab 2026.

14. Wohngeld – keine Maßnahme, Hinweis auf Landeszuständigkeit

Das Wohngeld ist eine Landesaufgabe. Die Stadt Wedel erhält für die Auszahlung entsprechende Erstattungen vom Land Schleswig-Holstein.

In diesem Bereich sind keine kommunalen Einsparmaßnahmen vorgesehen. Die Information dient der Vollständigkeit im Haushaltsplan.

15. Jugendarbeit – Ferienfreizeiten neu regeln, Elternbeiträge anpassen

Bei den städtisch organisierten Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche sollen neue Regelungen eingeführt werden. Geplant ist insbesondere eine Erhöhung der Elternbeiträge, um die städtischen Zuschüsse zu senken.

Ziel ist es, die Angebote weiterhin aufrechtzuerhalten, aber künftig stärker durch Teilnahmegebühren zu finanzieren. Auch organisatorische Änderungen könnten zur Kostenreduzierung beitragen.

Die angestrebte Einsparung liegt bei 70.000 € jährlich – mit Wirkung ab 2026.

16. Inklusive Kitas – Rückführung auf das Integrationsmodell

Die vier inklusiven Kindertagesstätten in Wedel sollen künftig nicht mehr im bisherigen Umfang als inklusive Einrichtungen betrieben werden. Stattdessen ist geplant, sie in Kitas mit individuellen Integrationsangeboten umzuwandeln.

Hintergrund ist der Wegfall der bisherigen Förderung durch den Kreis. Künftig soll für Kinder mit besonderem Förderbedarf Einzelfallförderung beantragt werden – anstelle eines pauschalen Inklusionsstatus für die gesamte Einrichtung.

Die angestrebte Einsparung beträgt 400.000 € jährlich – mit Wirkung ab 2026.

17. Kitas – Rückführung auf Landesstandard, zusätzliche Leistungen streichen

In den städtischen Kindertagesstätten wurden in den letzten Jahren über den gesetzlichen Rahmen hinausgehende Zusatzleistungen („Add-Ons“) angeboten. Diese sollen künftig entfallen.

Ziel ist eine Rückführung auf den Landesstandard gemäß Kita-Gesetz Schleswig-Holstein. Damit verbunden ist eine Neuverhandlung der bestehenden Verträge bis zum 31.07.2027.

Der Umfang der Einsparung hängt auch von der künftigen Finanzierung durch das Land ab. Aktuell geht die Stadt von einer jährlichen Ergebnisverbesserung von bis zu 1,6 Mio. € aus – beginnend ab 2026.

18. Schulkinderbetreuung – Gruppen an Schulen, Außenstellen auflösen

Ab dem Schuljahr 2025/2026 sollen neue Gruppen der Schulkinderbetreuung (SKB) direkt an den Schulen eingerichtet werden. Ziel ist es, bestehende Außenstellen nach und nach aufzulösen.

Die Räume in den Schulen sollen künftig doppelt genutzt werden – z. B. Klassenräume vormittags für den Unterricht, nachmittags für die Betreuung. So sollen zusätzliche Gebäude und damit verbundene Kosten vermieden werden.

Die Einsparung wird auf 550.000 € jährlich bis 2028 beziffert. Der Einstieg in die Umstrukturierung ist für 2026 geplant.

19. Schulkinderbetreuung – Entlastung durch Landesförderung (ab 2026/2027)

Ab dem Schuljahr 2026/2027 tritt ein bundesweiter Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder in Kraft. Das Land Schleswig-Holstein plant, 75 % der entstehenden Kosten zu übernehmen, die restlichen 25 % sollen von den Kommunen getragen werden.

Zusätzlich ist vorgesehen, dass das Land künftig auch die Elternbeiträge und die Sozialstaffel übernimmt – ähnlich wie im Kita-Bereich.

Die Stadt Wedel erwartet daraus eine spürbare finanzielle Entlastung. Die genaue Höhe der Einsparung kann derzeit noch nicht seriös beziffert werden, da die konkreten Finanzierungsrichtlinien des Landes erst im Mai 2025 vorliegen sollen.

20. Kinder- und Jugendzentrum – Konzeptanpassung beim Streetwork

Im Bereich der offenen Kinder- und Jugendarbeit ist eine Konzeptveränderung des Streetwork-Angebots geplant. Ziel ist es, Strukturen und Einsatzbereiche so anzupassen, dass mit weniger Ressourceneinsatz gearbeitet werden kann.

Das bestehende Angebot des Kinder- und Jugendzentrums (KiJuZ) bleibt grundsätzlich erhalten. Änderungen betreffen vor allem den konzeptionellen und personellen Zuschnitt der aufsuchenden Arbeit im öffentlichen Raum.

Vorgesehen ist eine Einsparung von jährlich 80.000 €, beginnend ab 2025.

21. Die Villa – Gebäudekosten reduzieren, alternative Nutzung prüfen

Das Gebäude „Die Villa“ verursacht aktuell hohe Unterhaltungskosten – rund 101.000 € pro Jahr. Hinzu kommt eine Grundwasserproblematik, die künftig erhebliche Sanierungskosten nach sich ziehen könnte.

Geprüft werden soll, ob die dort erbrachten Angebote künftig in anderen städtischen Räumen stattfinden können. Alternativ könnten zusätzliche Einnahmen oder Sponsoring zur Ergebnisverbesserung beitragen.

Zudem soll ein Konzept zur Raumdoppelnutzung erarbeitet werden, um Synergien mit anderen Einrichtungen zu schaffen. Das angestrebte Einsparvolumen beträgt 70.000 € jährlich.

22. Spielplätze – Budgetvorgabe, Umwandlung in Spielflächen prüfen

Für die Unterhaltung der Spielplätze in Wedel soll künftig ein festes Jahresbudget gelten. Um dieses einzuhalten, wird der zuständige Fachdienst Vorschläge zur Priorisierung und ggf. zur Reduktion des Pflegeaufwands erarbeiten.

Dabei soll auch geprüft werden, ob einzelne Spielplätze in sogenannte Spielflächen umgewandelt werden können – also in einfacher gestaltete Flächen mit weniger Wartungsaufwand.

Vorgesehen ist eine Einsparung von jährlich 36.000 €. Ein Controlling soll die Umsetzung begleiten.

23. Sportstätten – Entgeltregelung für Hallennutzung

Für die Nutzung städtischer Sporthallen soll künftig eine kostenbezogene Entgeltregelung gelten. Ziel ist es, zumindest die zusätzlich entstehenden Betriebskosten durch die Nutzung zu refinanzieren.

Dabei steht nicht die Einnahmeerzielung im Vordergrund, sondern eine bessere Auslastung der Hallen und eine faire Beteiligung der Nutzenden an den Kosten.

Die Stadt erwartet daraus jährliche Mehreinnahmen von 103.000 € ab 2026.

24. Kombibad Wedel – Neuausrichtung und energetische Sanierung

Das Kombibad soll umfassend modernisiert und neu ausgerichtet werden. Im Zentrum steht dabei die Erhaltung des Grundangebots (Schul- und Vereinsschwimmen, Schwimmausbildung), kombiniert mit einer energetischen Sanierung und dem Weiterbetrieb von Sauna und Gastronomie.

Die geplanten Investitionen belaufen sich auf rund 14,2 Mio. €. Durch die Neuausrichtung wird eine jährliche Ergebnisverbesserung von 700.000 € bis 2028 angestrebt.

Die Umsetzung erfolgt schrittweise in den Jahren 2026 und 2027. Die Maßnahme basiert auf dem Szenario „4a“ der vorliegenden Kombibad-Analyse.

25. Gestaltung der Umwelt – Einsparziele in mehreren Bereichen

Im Produktbereich „Gestaltung der Umwelt“ sollen bis 2028 insgesamt 400.000 € eingespart werden. Dazu gehören unter anderem die Bereiche Grünpflege, Klimaschutz, Umweltbildung und Artenschutz.

Die Ergebnisverbesserung kann sowohl durch Reduzierung von Aufwendungen als auch durch Erhöhung von Erträgen erreicht werden. Interne Leistungsverrechnungen bleiben dabei unberücksichtigt.

Die Maßnahme betrifft mehrere Produktnummern, unter anderem 2-13, 2-60, 2-61 und 2-63. Der vollständige Maßnahmenplan wird im Rahmen der Haushaltsplanung konkretisiert.

26. Stadtsparkasse Wedel – Gewinnausschüttung gemäß Sparkassengesetz

Der Verwaltungsrat der Sparkasse wird um eine wohlwollende Prüfung gebeten. Die Ausschüttung soll einen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung darstellen, ohne die wirtschaftliche Stabilität der Sparkasse zu gefährden.

Die Erträge wurden bereits im Haushaltsplan berücksichtigt. Die exakte Höhe hängt von der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Beschluss des Verwaltungsrats ab.

27. Stadtwerke Wedel GmbH – 50 % Gewinnausschüttung

Die Stadt plant, für die Jahre 2025 bis 2028 jeweils 50 % des Jahresgewinns der Stadtwerke Wedel als Gewinnausschüttung zu vereinnahmen. Hintergrund: In der Energiepreiskrise 2022 hatte die Stadt das Eigenkapital der Stadtwerke mit 3 Mio. € gestärkt und in den Jahren 2021–2023 auf Ausschüttungen verzichtet.

Die angesetzten Ausschüttungen folgen der Empfehlung der Kommunalaufsicht und berücksichtigen die Vorgabe, dass die Eigenkapitalquote der Stadtwerke nicht unter 30 % sinken darf.

Die Erträge sind bereits in der mittelfristigen Finanzplanung veranschlagt und basieren auf dem Wirtschaftsplan der Stadtwerke vom 19.11.2024.

28. Sponsoring – Drittmittel für Leuchtturmprojekte generieren

Künftig sollen ausgewählte städtische Projekte, insbesondere sogenannte „Leuchtturmprojekte“, gezielt durch Sponsoring und Spenden unterstützt werden. Dabei geht es um Projekte mit starker öffentlicher Sichtbarkeit, z. B. Veranstaltungen, Stadtgestaltung oder kulturelle Angebote.

Geplant ist der Aufbau eines Sponsoringsystems in Zusammenarbeit mit dem Marketingverein Wedel e. V. Ziel ist es, jährlich rund 50.000 € zusätzlich einzuwerben.

Diese Einnahmen sollen helfen, einzelne Projekte trotz Haushaltskonsolidierung realisieren zu können – ohne zusätzliche Belastung des städtischen Etats.

29. Öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP) – Wirtschaftliche Machbarkeit prüfen

Für ausgewählte Investitionsvorhaben soll die Stadt künftig prüfen, ob sich eine Umsetzung im Rahmen von öffentlich-privaten Partnerschaften (ÖPP) wirtschaftlich rechnet. Dabei werden die langfristigen Kosten von ÖPP-Modellen mit einer rein kommunalen Finanzierung verglichen.

Ziel ist es, Investitionen auch bei eingeschränkter Eigenkapitalverfügbarkeit realisieren zu können, ohne den Kernhaushalt kurzfristig zu belasten.

Eine Entscheidung für oder gegen ÖPP-Modelle erfolgt jeweils projektbezogen – auf Grundlage eines neutralen Wirtschaftlichkeitsvergleichs nach den Richtlinien des Landes Schleswig-Holstein.

30. Grundsteuer B – Anhebung ab 2026 von 519 % auf 605 %

Die Stadt Wedel plant, den Hebesatz der Grundsteuer B zum 01.01.2026 von derzeit 519 % auf 605 % anzuheben. Diese Maßnahme steht im Zusammenhang mit der Grundsteuerreform, die ab 2025 gilt und zu deutlichen Veränderungen bei den kommunalen Hebesätzen führen wird.

Der sogenannte Nivellierungssatz – also der für den kommunalen Finanzausgleich relevante Vergleichswert – wird nach ersten Berechnungen landesweit auf etwa 418–423 % steigen. Um den bisherigen Abstand zu diesem Wert zu halten, wird der höhere Hebesatz in Wedel angestrebt.

Zusätzlich soll die Anhebung den Verzicht auf die Gewinnausschüttung der Sparkasse teilweise kompensieren. Die erwartete Mehreinnahme liegt bei rund 1.130.000 € pro Jahr.

 

Die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung der Stadt Wedel sind ein wichtiger und längst überfälliger Schritt. Sie zeigen, dass sich die Stadt der schwierigen finanziellen Lage bewusst ist und bereit ist, notwendige Einsparungen und Anpassungen vorzunehmen, um den Haushalt langfristig zu stabilisieren.

Die Maßnahmen umfassen nahezu alle relevanten Bereiche – von der Verwaltung über die Kinderbetreuung bis hin zu kulturellen und sozialen Einrichtungen. Die Verwaltung schlägt vor, den Hebesatz der Grundsteuer B bereits ab 2025 zu erhöhen. Meiner Meinung nach sollte dies absolut das allerletzte Mittel sein. Vor einer Steuererhöhung müssen alle vorhandenen Einsparpotenziale konsequent ausgeschöpft werden, und diese sind in vielen Bereichen noch enorm.

Die Haushaltskonsolidierung zeigt außerdem, dass die Stadt Wedel über viele Jahre hinweg Leistungen angeboten hat, die über das hinausgingen, was sie sich tatsächlich hätte leisten können. Viele dieser freiwilligen Leistungen waren gut gemeint und haben den Bürgerinnen und Bürgern einen Mehrwert geboten, den andere Kommunen nicht leisten konnten. Dennoch müssen wir anerkennen, dass dies nicht nachhaltig war und maßgeblich zur aktuellen finanziellen Schieflage beigetragen hat. Die Bürger haben also mindestens ein Jahrzehnt von Angeboten profitiert, die die Stadt sich streng genommen nie hätte leisten dürfen. Es geht jetzt darum, Verantwortung zu übernehmen und sicherzustellen, dass der Haushalt langfristig wieder auf solide Füße gestellt wird – nicht, um den Bürgerinnen und Bürgern etwas wegzunehmen, sondern um die Basis für eine nachhaltige Entwicklung zu schaffen.

Allerdings sind viele der vorgeschlagenen Maßnahmen bislang noch recht oberflächlich beschrieben. Es fehlt häufig an konkreten Plänen, wie die Einsparungen tatsächlich erreicht werden sollen. Beispielsweise bleibt unklar, welche konkreten Ansätze bei der globalen Ausgabenkürzung betroffen sein werden oder wie die angestrebten Einsparungen im Gebäudemanagement umgesetzt werden. Hier wird die Verwaltung in den kommenden Monaten präzisere Konzepte entwickeln müssen, um eine fundierte Bewertung und erfolgreiche Umsetzung sicherzustellen.

Diese Maßnahmenliste ist ein wichtiger Startpunkt. Sie zeigt, dass die Stadt Verantwortung übernimmt und an einer Lösung der Finanzprobleme arbeitet. Gleichzeitig wird deutlich, dass es nicht bei diesen Vorschlägen bleiben kann. Die Maßnahmen müssen weiter konkretisiert und sorgfältig umgesetzt werden, um nachhaltig wirksam zu sein.

Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Wedel werden die Konsolidierung spüren – das lässt sich nicht vermeiden. Es ist jedoch das Ziel, diese so sozial verträglich wie möglich zu gestalten und gleichzeitig die Lebensqualität in der Stadt zu erhalten. Steuererhöhungen, insbesondere die Grundsteuer, sollten meiner Meinung nach nur dann in Betracht gezogen werden, wenn alle anderen Einsparpotenziale ausgeschöpft sind. Wenn wir diese Maßnahmen konsequent und transparent umsetzen, können wir diese Herausforderungen erfolgreich meistern.

Wie können Sie sich einbringen?

  • Beteiligen Sie sich an der Diskussion: Teilen Sie Ihre Meinung zu den geplanten Maßnahmen in den öffentlichen Sitzungen oder schriftlich bei der Stadtverwaltung.

  • Bleiben Sie informiert: Verfolgen Sie die Fortschritte der Haushaltskonsolidierung über die offiziellen Kanäle der Stadt Wedel.

  • Engagieren Sie sich lokal: Unterstützen Sie freiwillige Initiativen und Projekte, die dazu beitragen, unsere Stadt lebenswerter und finanziell stabiler zu machen.

  • Geben Sie Feedback: Lassen Sie uns wissen, welche Maßnahmen Sie für besonders wichtig halten und wo Sie Optimierungsbedarf sehen. Ihre Meinung zählt!

Gemeinsam können wir die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung und finanzielle Stabilität schaffen. Wedel hat die Chance, diese Herausforderungen anzupacken – lassen Sie uns das gemeinsam tun.

 

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