„Keine Neuverschuldung für die Badebucht“ – Stadt reagiert auf Bürgeranregung

Der Rat der Stadt Wedel wird sich am 13. November 2025 abschließend mit einer Eingabe der Initiative „Keine Neuverschuldung für die Badebucht“ befassen. Die Initiative, bestehend aus fünf Wedeler Bürgerinnen und Bürgern, hatte sich bereits am 30. Juli 2025 mit einer E-Mail an Stadtpräsident, Fraktionsvorsitzende und Bürgermeisterin gewandt. Darin forderten sie unter anderem, neue Schulden zur Sanierung oder Neuausrichtung der Badebucht zu vermeiden und Alternativen zu prüfen. Die Eingabe wurde von einer Online-Umfrage auf OpenPetition.de begleitet.

Formell keine Petition, aber zulässige Anregung

Da Schleswig-Holstein auf kommunaler Ebene kein Petitionsrecht vorsieht, entfaltet eine OpenPetition-Umfrage keine rechtliche Wirkung. Die E-Mail selbst erfüllt jedoch die Voraussetzungen einer Anregung nach § 16 e der Gemeindeordnung (GO). Der Rat musste sich daher offiziell mit dem Anliegen befassen und hat die Verwaltung mit einer fachlichen und rechtlichen Prüfung beauftragt.

Rechtliche Grenzen: Kein Bürgerentscheid über Kredite

In ihrer Stellungnahme stellt die Verwaltung klar, dass über eine mögliche Kreditaufnahme oder die Auswahl einer Sanierungsvariante kein Bürgerentscheid zulässig ist. Beide Punkte gehören zu den sogenannten vorbehaltenen Aufgaben des Rates (§ 28 GO). Auch ein Bürgerentscheid über finanzielle Fragen oder die Geschäftsstruktur der Badebucht wäre damit rechtlich ausgeschlossen.

Bürgerbeteiligung bleibt Thema

Trotz der rechtlichen Grenzen sollen die Meinungen und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger weiterhin einfließen. Bereits in der Vergangenheit habe es Beteiligungsformate gegeben – und die Stadt kündigt weitere an.
So findet am 4. November 2025 eine öffentliche Informationsveranstaltung im Ratssaal statt, bei der Stadt, Stadtwerke und Kombibad GmbH über den aktuellen Stand informieren wollen. Auch ein Austausch mit dem Kinderparlament ist in Vorbereitung.

Noch keine endgültige Lösung

Zur Höhe einer möglichen Kreditaufnahme könne derzeit keine genaue Aussage getroffen werden, so die Verwaltung. Die laufenden Prüfungen durch Kombibad Wedel GmbH, PROVA Unternehmensberatung und Stadt Wedel seien noch nicht abgeschlossen. Auch Alternativen würden weiterhin bewertet.

Die jetzt vorliegende Stellungnahme des Rates soll die Initiative offiziell beantworten. Sie wird nach der Beratung im Haupt- und Finanzausschuss am 3. November 2025 zur Abstimmung gestellt.

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    Ich finde die Ansiedelung von DHL gut und würde das gerne so beschloßen sehen. Die Idee eines zusätlichen EDEKA sehe ich skeptisch. Was garantiert uns das der Eigentümer nich EDEKAs an anderen Stellen in Wedel dafür schließt. Der EDEKA in den Welau-Arkaden wäre ein Ankermieter sein weggeang würde der Bahnhofstraße[…]
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    Da stimme ich Ihnen in weiten Teilen zu – insbesondere was die Notwendigkeit angeht, diesen „Schandfleck“ endlich sinnvoll zu entwickeln. Eine wirtschaftliche Nutzung mit dem Ziel, neue Arbeitsplätze und Steuereinnahmen zu generieren, ist aus Sicht der CDU absolut wünschenswert. Was mögliche Ansiedlungen wie DHL betrifft: Bisher liegen uns[…]
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    Die Annahme ergibt sich direkt aus den im Artikel genannten Punkten.
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    Warum wird das Personal in der Verwaltung aufgestockt.? Warum investiert die Stadtsparkasse in Holm und nicht in Wedel? Warum wird die Sparkasse nicht zu Geld gemacht? Letztendlich wundert mich auch folgendes: Wo war die CDU in den letzten 12 Jahren? Soweit ich mich erinnere, wurde Niels Schmidt urch die CDU[…]
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    Fest steht, das das Gelände im jetzigen Zustand einen Schandfleck darstellt. Man sollte jede Möglichkeit nutzen, dort ein Unternehmen anzusiedeln. Wenn DHL in Wedel investieren möchte, wird doch sicherlich so etwas wie eine Machbarkeitsstudie existieren,auf die man aufbauen könnte. Es ist doch so: Ohne zusätzliche Steuereinnahmen kein Raum fü[…]
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