BusinessPark Elbufer: Wo das Projekt aktuell steht
Stand: Oktober 2025
Gremium: Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Wedel
Was ist der BusinessPark Elbufer?
Der BusinessPark Elbufer ist das große Gewerbe- und Entwicklungsgebiet am Wedeler Elbufer. Ziel ist es, auf einer ehemals industriell genutzten Fläche neue Arbeitsplätze anzusiedeln, moderne Betriebe nach Wedel zu holen und gleichzeitig öffentliche Bereiche am Wasser aufzuwerten.
Infrastruktur vor Ort
Die Grundlagen sind geschaffen. Straßen, Ver- und Entsorgungsleitungen und große Teile der Grünflächen sind bereits hergestellt.
Besonders sichtbar sind zwei Bereiche:
- Der frühere Werkshafen („Schnalles Hafen“) wurde als öffentlich nutzbare Grün- und Uferfläche hergerichtet.
- Auch der ehemalige Parkplatz wurde umgebaut und ist heute eine Grünfläche mit Aufenthaltsqualität.
Diese Flächen werden laut Verwaltung stark angenommen.
Nächster konkreter Schritt: Südlich des Büroturms „Elbcube“ soll noch 2025 eine neue Aussichtsterrasse gebaut werden. Planung und Ausschreibung dafür sind abgeschlossen.
Weitere Bausteine sind bereits angelegt bzw. vorgesehen:
- Ein Grünzug an der Grenze zum ehemaligen Kraftwerksgelände, der auch den Geh- und Radverkehr aus Richtung Hamburg aufnehmen soll.
- Der Rückbau eines alten Erschließungsweges („Grenzweg“) zu einer Grünfläche.
- Zusätzliche Ost-West-Wegeverbindungen innerhalb des Gebiets, die aber erst mit weiterer gewerblicher Bebauung umgesetzt werden.
Ein Antrag auf Bundesförderung zur klimaresilienten Umgestaltung von Grünflächen war gestellt, wurde aber nicht bewilligt.
Boden und Grundwasser
Das Gelände war früher industriell genutzt. Deshalb war zunächst eine Sanierung nötig.
Der Bodenaustausch bis in eine Tiefe von etwa 1,80 Metern wurde bereits 2013 abgeschlossen. Das bedeutet: Der Oberboden ist in dem Bereich, der künftig genutzt wird, ausgetauscht.
Für das Grundwasser laufen weiterhin Maßnahmen:
- Im ersten Grundwasserleiter (in etwa 6 Metern Tiefe) wird das Wasser über eine Reinigungsanlage behandelt. Diese Anlage stammt ursprünglich noch von der früheren Eigentümerin des Geländes.
- Ein tieferer Grundwasserleiter (in etwa 12 Metern Tiefe) wird regelmäßig überwacht.
Die Berichte an die zuständige Bodenschutzbehörde werden inzwischen halbjährlich statt vierteljährlich vorgelegt. Ziel ist es, den Aufwand zu reduzieren, ohne die Überwachung aufzugeben.
Ansiedlungen und Bauprojekte
Elbcube und Büroflächen
Am Elbring 10 steht bereits ein siebengeschossiger Büroturm („Elbcube“). Zwei weitere, niedrigere Bürotürme mit jeweils fünf Geschossen sind genehmigt. Wegen der wirtschaftlichen Lage und der aktuell geringeren Nachfrage nach Büroflächen entwickelt sich der Bau dort langsamer als ursprünglich geplant.
Kleinere Gewerbeflächen
Eine größere Fläche von rund 9.600 Quadratmetern nördlich von Xpress Seals wird neu gedacht. Eigentlich war hier eine größere Betriebserweiterung vorgesehen. Das hat sich zerschlagen.
Stattdessen prüft die Stadt jetzt, die Fläche in mehrere kleinere Grundstücke aufzuteilen. Hintergrund: Viele Betriebe, besonders Handwerks- und kleinere Produktionsbetriebe, suchen eher 1.500 bis 2.000 Quadratmeter, nicht gleich mehrere tausend.
Die Verwaltung spricht aktiv mit möglichen Interessenten.
C. D. Büttner Sicherheitstechnik
Das Unternehmen C. D. Büttner Sicherheitstechnik hat im BusinessPark mit dem Bau begonnen. Das Bauvorhaben umfasst ungefähr 2.500 Quadratmeter und ist im Juli 2025 gestartet. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt Sicherheitslösungen und beschäftigt mehrere Dutzend Mitarbeitende in Wedel und Hamburg.
Neuer Produktionsstandort (geplant ab 2027)
Ein Unternehmen aus Hamburg plant im nördlichen Bereich des Gewerbegebiets (GE 6 Nord) Flächen für Produktion, Konstruktion und Logistik.
Vorgesehen ist eine zusammenhängende Fläche von rund 15.000 Quadratmetern für etwa 110 Arbeitsplätze. Der Baubeginn ist aktuell erst ab 2027 vorgesehen. Grund ist die allgemeine wirtschaftliche Lage.
DHL / Zustellstandort
Die Deutsche Post sucht einen neuen Standort für die Paket- und Zustelllogistik, weil der bisherige Standort an der Bahnhofstraße ausläuft.
Der BusinessPark war eine Option, wird derzeit aber nicht weiterverfolgt. Stattdessen wird das frühere Possehl-Gelände an der Rissener Straße 140 geprüft. Ergebnisse dazu werden laut Verwaltung für Ende des Jahres erwartet.
Nachfrage nach Flächen
Die Zahl der Firmen, die in Wedel Flächen anfragen, ist etwas zurückgegangen. Die Stadt berichtet, dass zwischen 2018 und 2021 jährlich etwa 60 bis 70 Anfragen eingingen, aktuell dagegen eher 40 bis 50 pro Jahr.
Inhaltlich hat sich die Nachfrage verändert. Sehr gefragt sind im Moment vor allem Flächen für zwei Arten von Nutzungen:
- Großspeicher / Großbatteriesysteme,
- Rechenzentren (sogenannte Datacenter).
Parallel zur städtischen Entwicklung laufen auch privatwirtschaftliche Vorhaben. Dazu gehören:
- die Prüfung eines DHL-/Logistikstandorts auf dem Gelände Rissener Straße 140,
- neue Gewerbeflächen bei Xella/Ytong an der Industriestraße 60,
- eine Erweiterung der WDI sowie eine geplante Elektro-Kart-Bahn in früheren Hallen der Firma Kröger Druck (Industriestraße 21).
Gründer- und Technologiezentrum (GTZ)
Ein weiterer Baustein der Standortentwicklung ist das geplante Gründer- und Technologiezentrum (GTZ) des Kreises Pinneberg in Wedel. Die Grundidee: junge Unternehmen, Forschung und Entwicklung sowie spezialisierte Mittelständler an einem Ort zu bündeln.
Das ursprünglich vorgesehene Modell sah vor, dass eine gemeinsame Besitzgesellschaft (unter Beteiligung von Kreis, WEP und Stadt) baut und die WEP das Zentrum dann als Betriebsgesellschaft führt.
Nach aktueller Prüfung gibt es dabei steuerliche Risiken für die WEP. Diese Risiken würden das Modell teurer machen als geplant. Die Stadt Wedel und die WEP prüfen daher derzeit alternative Modelle für Bau und Betrieb. Gespräche laufen weiter.
Fazit: Wo steht Wedel beim BusinessPark?
Die Entwicklung im BusinessPark Elbufer ist nicht mehr Theorie, sondern im Betrieb. Die Infrastruktur ist weitgehend da, Grünflächen am Wasser sind geöffnet, weitere Aufenthaltsbereiche (Aussichtsterrasse) folgen.
Mehrere Unternehmen sind konkret in Vorbereitung oder bereits im Bau. Gleichzeitig arbeitet die Stadt daran, Flächen auch für kleinere Betriebe nutzbar zu machen, nicht nur für große Player.
Offene Punkte bleiben: Die Bürobauten am Elbcube hängen an der Marktlage, der große Produktionsstandort startet frühestens 2027, das Gründerzentrum braucht ein rechtssicheres Betriebsmodell.
Insgesamt zeigt sich: Das Gebiet füllt sich Schritt für Schritt. Die öffentliche Seite (Wege, Grün, Erschließung) geht weiter voran, und erste Firmen siedeln sich an.